Schule ohne Rassismus. Schule mit Courage!

Seit der Gründung des Projekts gilt: die Diskriminierung von Menschen wegen ihres Glaubens, des Geschlechts und der sexuellen Orientierung, der Hautfarbe und Herkunft, der Behinderung, der Schulart, der Nationalität oder was auch immer, lehnen wir ab!

 

Der Initiative des Ethikkurses der Fos und Bos Vorklasse ist es zu verdanken, dass 92% aller Schulmitglieder (Schüler/-innen, Lehrer/-innen und sonstiges Personal) die Initiative unterstützten und dass wir im Schuljar 2017/18 den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verliehen bekamen.

Mit der Aufnahme in das Netzwerk haben wir folgendes Versprechen abgelegt:

  1. Wir werden uns dafür einsetzen, dass es zu einer zentralen Aufgabe unserer Schule wird, nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten und Initiativen zu entwickeln, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.
  2. Wenn an unserer Schule Gewalt oder diskriminierende Äußerungen oder Handlungen ausgeübt werden, wenden wir dagegen und setzen uns dafür ein, dass wir dass wir in einer offenen Auseinandersetzung mit diesem Problem gemeinsam Wege finden, uns zukünftig zu achten.
  3. Wir setzen uns dafür ein, dass an unserer Schule einmal pro Jahr ein Projekt zum Thema Diskriminierungen durchgeführt wird, um langfristig gegen jegliche Form von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, vorzugehen.

Bei unseren Projekten werden wir von unserem SOR-SMC-Paten der Tennet TSO GmbH unterstützt.

 

Gerade in Zuge der Corona-Pandemie kursieren immer mehr Verschwörungstheorien in den sozialen Medien. In einem digitalen Workshop mit der Theaterpädagogin Katharina Largé von der Landeskoordination Bayern SOR SMC haben sich die Schüler/-innen der Klasse 11 Gb sowie deren Lehrkräfte Alexander Konrad und Katrin Wittenbeck damit auseinandergesetzt, wie Verschwörungstheorien entstehen und warum sie gerade aktuell eine so große Verbreitung finden. Dabei haben die Schüler/-innen unter anderem gelernt, dass die Urheber der Verschwörungstheorie das Ziel haben, die eigene Person aufzuwerten, um sich von den angeblich unwissenden „Schlafschafen“ abzugrenzen. Oft gehen diese verbreiteten Theorien auch mit Antisemitismus und rechten Ideologien einher, erscheinen allumfassend und lassen damit keinen Raum für berechtigte Kritik.

In dem Workshop sind die Teilnehmer/-innen selbst aktiv geworden und haben Handlungsstrategien entwickelt, wie man Verschwörungstheorien erkennen und entkräften kann.

Unsere Schule hat sich in diesem Jahr wieder am Anne-Frank-Tag beteiligt. Der vom Anne-Frank-Zentrum in Berlin ausgerichtete Anne-Frank-Tag findet jedes Jahr an Anne Franks Geburtstag in Kooperation mit Schulen in ganz Deutschland statt. Ziel ist es, an Anne Frank und den Holocaust zu erinnern.

Das Thema in diesem Jahr lautet „Blick auf die Geschichte“ und es geht vor allem darum, sich kritisch mit historischen und gegenwärtigen Fotos auseinanderzusetzen. Hierzu wird eine eigens für Schüler/-innen konzipierte Ausstellung zur Verfügung gestellt und im Schulhaus ausgestellt. Ziel des Projekttages ist es auch, sich mit Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung in der Gegenwart zu befassen.

Drei Kilo Mehl, fünf Tafeln Schokolade, zwei Zahnbürsten… Nein, das ist keine Einkaufsliste für einen Großeinkauf einer Familie, sondern Teil der Packliste für ein Paket der Johanniter Weihnachtstrucker. Nach einer fest vorgegebenen Liste, welche auf den langjährigen Erfahrungswerten der Johanniter beruht, was Bedürftige in Südosteuropa wirklich benötigen, werden so jedes Jahr in Deutschland im Dezember Pakete zusammengestellt, welche dann unter Koordination der Johanniter von Freiwilligen nach Bosnien, Rumänien, die Ukraine und Albanien gebracht werden. Die Pakete werden dort unter anderem an Schulen, Kindergärten und -heime, Behinderteneinrichtungen und Altenheime direkt an bedürftige Menschen übergeben.

Nun schon das zweite Jahr beteiligt sich unsere Schule an der Johanniter-Weihnachtstrucker- Aktion. Trotz coronabedingter Einschränkungen konnten auch dieses Jahr fast 30 Pakete, welche von den unterschiedlichen Klassen gepackt wurden, an die Johanniter übergeben werden.

Wie auch schon im letzten Schuljahr berichtete Günter Wetzel den 11. Klassen Fos sowie den 12. Klassen Bos von seiner beeindruckenden Flucht mit dem Heißluftballon von der DDR in die BRD. Da es in diesem Schuljahr coronabedingt nicht möglich war, dass Schüler/-innen verschiedener Klassen gemeinsam eine Veranstaltung besuchten, fand der Vortrag am 18.3.2021 und am 23.4. jeweils digital statt. Schüler im Präsenz- und Wechselunterricht verfolgten den Vortrag vom Klassenzimmer aus, während sich die Distanzschüler von zuhause aus zuschalteten.

Günter Wetzels Flucht mit der ganzen Familie bildet die Vorlage für den Bully Herbig Spielfilm „Der Ballon“. Der Vortrag machte den Schülern bewusst, dass Flucht und das Bestreben, ein besseres Leben in einem anderen Staat zu finden, keine Themen sind, welches auf das heutige Afrika beschränkt sind. Zudem zeigt Herrn Wetzels Lebensgeschichte ganz deutlich, dass Freiheit und Selbstbestimmung keine Selbstverständlichkeiten sind, sondern dass es sich hierbei um Werte handelt, die immer wieder verteidigt werden müssen.

 

Auch das jährliche Netzwerktreffen der oberfränkischen SOR-SMC-Schulen musste in diesem Schuljahr coronabedingt anders als in den vergangenen Jahren stattfinden. Während sich normalerweise einmal jährlich Schüler/-innen und Lehrer/-innen der verschiedenen oberfränkischen SOR-SMC-Schulen treffen, um gemeinsam Vorträge zu hören, Workshops zu besuchen und sich gegenseitig ihre Projekte und Initiativen vorzustellen, konnte dies in diesem Schuljahr lediglich digital geschehen. Die neue SOR-SMC-Regionalkoordinatorin für Oberfranken Katrin Müller organisierte in diesem Jahr zwei Veranstaltungen. Am 24.3.2021 trafen sich die Lehrer/-innen zu einem Online-Meeting und am 25.3. die Schüler/-innen.

Beim Netzwerktreffen für Lehrkräfte referierte Constanze Brockmann von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus in Bayern zu dem Thema „Widersprechen, aber wie?“.

Bei dem Netzwerktreffen für Schüler/-innen wurden die Teilnehmer/-innen zunächst von Katrin Müller begrüßt. Anschließend gab es mehrere Workshops, zwischen denen gewählt werden konnte. Andrea Jantke und Jiaying Liang entschieden sich für das den Workshop „Plötzlich radikal? – Warum radikalisieren sich Jugendliche politisch? Was können wir dagegen tun?“ von Steffen Biskupski und Nicola Rupprecht (Schulberatung Oberfranken – Regionalbeauftragte für Demokratie und Toleranz).

In diesem Schuljahr wurde erstmals das Projekt „Schüler helfen Schülern mit Fluchthintergrund“ ins Leben gerufen. Die an dem Projekt beteiligten Schüler/-innen aus den 13. Klassen der FOS und den 12. Klassen der BOS unterstützen Schüler/-innen, welche längstens fünf Jahre in Deutschland leben und in diesem Schuljahr neu an unsere Schule gekommen sind, in organisatorischen Belangen und fungierten zudem als Lerntutoren. Nach einer Kick-Off-Veranstaltung mit unserer Schulsozialarbeiterin Claudia Reeg-Hübsch und der SORSMC-Koordinatorin Katrin Wittenbeck trafen sich die Schüler/-innen regelmäßig in Zweiterteams. Die erfahrenen Schüler/-innen beantworteten hierbei Fragen zum Praktikum, halfen bei Berichten und gaben Lerntipps. Während der Zeit der Schulschließung standen die Tutor/-innen ihren „Patenkinder“ auch in der Teams-Gruppe des Projekts und via verschiedener digitaler Kanäle mit Rat und Tat zur Seite. Bei Problemen, die die Schüler/-innen nicht selbstständig lösen konnten, standen die Projektkoordinatorinnen Claudia Reeg-Hübsch und Katrin Wittenbeck zur Verfügung. Die Tutor/-innen, die viel Zeit und Mühe in das Projekt investierten, wurde am Ende des Schuljahres mit einer Urkunde geehrt.